Phönix-Tagebuch
Hallo an alle Freunde, Mitglieder und Gönner der Tierhilfe Phönix e.V. sowie an alle, die an unserer Tierschutzarbeit interessiert sind.
Wir haben jeden Tag so viele unterschiedliche Dinge für den Verein zu tun und es passiert so viel, dass wir euch hier alle etwas an unserer Arbeit teilhaben lassen.
Hier könnt ihr mitverfolgen, was bei uns so los ist.
Jeden Monat versenken wir die alten Tagesberichte im Archiv. Dort könnt ihr, wenn ihr wollt, nochmal nachlesen, was so passiert ist.
05.07.2025
Wir hatten uns wegen der Hitze und dem Transport von Inga etwas Sorgen gemacht. Letztendlich ist aber alles ganz toll abgelaufen. Ein klimatisierter Transport, bei dem ein verschlafenes Hundchen ankommt, ist das beste, was man sich vorstellen kann. Inga ist super relaxed aus dem Transport in unser Auto umgestiegen und war schon 30 Minuten später in unserem Garten. Wir haben schon ungezählte Male fremde Hunde in unseren Garten geholt und grundsätzlich wurden sie interessiert beschnüffelt, manchmal kurz verbellt aber letztendlich immer herzlich aufgenommen. Inga war schon einige Zeit im Hof und wurde gar nicht bemerkt, so etwas hatten wir noch nie. Nacheinander kamen alle unsere Nasen nach draußen und haben sie sich angesehen und ohne einen einzigen Beller sofort akzeptiert. Sie ist total lieb und offenbar absolut verträglich. Auch nachdem Silke uns mit ihren Hunden besucht hatte, war kein einziger Kläff zu hören. Es war, als ob sich die Hunde kennen würden.
So ein nettes Hundchen hatten wir, glaube ich, noch nie. Wir haben sie jetzt Polly genannt und hoffen, dass sie schnell in ein neues Zuhause darf. Wer sie bekommt, hat einen völlig unkomplizierten Traumhund! Ihr Blutbefund ist natürlich absolut unauffällig, sie ist kastriert, geimpft, gechipt und entwurmt. Einer sofortigen Vermittlung steht nichts im Weg. Sie ist einfach ein Schatz. Mit ca. 3 kg ist sie recht klein und mit ca. 1,5 Jahren natürlich schon ausgewachsen. Wir wünschen uns Menschen mit Hundeverstand und Zeit, vielleicht einem Garten und auch gerne noch weiteren Hunden.
In Spanien war Polly auf einer Pflegestelle mit nicht mehr ganz so kleinen Kindern. Für sie sind Kinder eine Bereicherung. Allerdings sollte man gerade bei so kleinen Hunden wirklich immer ein Auge auf die Kinder haben. Hunde haben vier angewachsene Beine, auf denen sie selbst sehr gut laufen können. Rumgetragen werden ist nicht das, was Hunde mögen - weder von Kindern noch von Erwachsenen! Kleine Hunde sind kein Spielzeug, sie gehen gerne spazieren, toben draußen mit anderen Hunden und haben auch Spaß, wenn es regnet oder schneit. Katzentoilette und ein Leben in der Wohnung kommt für unsere Hunde nicht in Frage!
Wer sich für Polly interessiert, kann sich gerne bei uns melden!
04.07.2025
Wir möchten uns ganz herzlich bei Maren für die tollen Sachen bedanken, die sie genäht und uns gespendet hat. Wir veröffentlichen hier vorab schon einmal Bilder. Verkauft werden die tollen Teile auf unseren Märkten im Walderlebniszentrum Schöneberg am 21. September und beim Siefersheimer Herbstmarkt am 19. Oktober.
Wer Zeit und Lust hat, kann uns dort gerne für 2 oder 3 Stündchen im Stand unter die Arme greifen. Wir sind ein nettes Team und freuen uns über jede helfende Hand! Falls jemand Erfahrung im Nähen hat und vielleicht Liegeflächen, Körbchen, Halsbänder oder Mäntelchen usw. anfertigen kann - auch dabei suchen wir Unterstützer!
03.07.2025
Die schlimmste Hitze ist nun erstmal vorbei und wir haben diese wirklich heftige Nacht überlebt. Bei uns ist es oft so, dass Regen angesagt wird und es dann doch nur Schall und Rauch ist. Es ist einfach eine trockene Gegend und das kühle Nass wird hier tatsächlich herbeigesehnt. Gestern habe ich gesehen, dass schon das erste Getreide abgemäht wurde, es erscheint mir so früh wie noch nie. Irgendwann werden die Bauern auf die Idee kommen, eine zweite Fruchtfolge zu säen, Zeit genug hätten sie jetzt noch. Kalt wird es bei uns ja erst im November.
Zum Glück hat es bei uns bisher noch nicht gebrannt, in Portugal und Spanien sieht das ganz anders aus. In Frankreich wurde wegen der Hitze ein AKW abgeschaltet, in Huelva/Spanien wurden 46 °C gemessen und im portugiesischen Mora war es sogar noch heißer. In Izmir/Türkei wurden über 50.000 Menschen vor Waldbränden in Sicherheit gebracht und in Frankreich wurden gut 200 Schulen wegen Extremhitze geschlossen. Das Mittelmeer hat sich so stark aufgeheizt wie noch nie und hat jetzt eine durchschnittliche Temperatur von über 26°C!
Wir haben es in Spanien nun schon mehrfach erlebt, dass der dort sogenannte "Kalte Tropfen" massiven Starkregen bringt, der sich zu regelrechten Sturzfluten auswachsen kann. Auch in diesem Jahr werden die Extremtemperaturen Hochwasser in Spanien und Portugal begünstigen. Eine wärmere Atmosphäre kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen, wärmere Meere verursachen mehr Verdunstung und das erhöht die Intensität der Niederschläge. Hoffen wir mal, dass wir ein Hochwasser, wie wir es im letzten Jahr Ende Oktober in Valencia hatten, nicht nochmal erleben müssen.
Die Hitze könnte natürlich auch für unsere kleine Inga zum Problem werden. Ihr Transport ist für Freitag/Samstag geplant. Der Wagen ist klimatisiert und bisher sind alle unsere Hunde in wunderbarem Zustand bei uns angekommen. Trotzdem müssen die Tiere ja auch erstmal eingeladen werden und in dieser Zeit steht der Wagen mit offenen Türen im Tierheim. Wenn es zu heiß ist, muss man den Transport auf die frühen Morgenstunden oder den Abend legen. Natürlich vertrauen wir da ganz auf unsere spanischen Kollegen, niemals würden sie ein Tier gefährden. Bevor so etwas passiert, wird der Transport verschoben. Wir müssen also bis morgen warten, um zu wissen, ob Inga nach Deutschland fahren wird oder nicht. Es soll morgen ja nicht mehr ganz so warm sein.
01.07.2025
Die Hitze ist kaum noch auszuhalten und leider hatten wir heute auch noch um 14 Uhr einen Termin beim Tierarzt. Unser Privatwagen hat eine anständige Klimaanlage und so sind wir lieber im Auto sitzen geblieben, als im Wartezimmer durchzuweichen. Tatsächlich ging es dann doch ganz schnell. Pheusy braucht noch ein Medikament, er hat eine leichte Entzündung im Auge und Gulli ist endlich über den Berg. Es wird zwar noch länger dauern, bis alles abgeheilt ist aber nach dem Anfärben stand fest, dass keine offene Stelle mehr da ist. Das ist großartig und so braucht Gulli auch nur noch ein Medikament, das seine Äugelchen schön feucht hält. Bei dem Wetter ist das wirklich wichtig und deshalb wird jetzt etwas mit Hyaluronsäure getropft. Beide Hundchen haben nochmal Termine zur Nachkontrolle in zwei und 4 Wochen. Dann ist es wohl ausgestanden. Hoffen wir jedenfalls.
Heute morgen sind endlich die fünf Spendenpaletten abgeholt worden. Wir haben wieder etwas mehr Platz und sind froh, dass der Rasenmäher wieder auf seinem Platz stehen kann und wir nicht ständig um die Paletten turnen müssen.
In Spanien ist es zur Zeit superheiß und auch bei uns werden Hitzerekorde gebrochen. Wir alle müssen etwas langsamer machen und natürlich auch ganz besonders auf unsere Tiere achten. Spaziergänge werden früh morgens oder am kühleren Abend gemacht. Die Wege dürfen natürlich nicht heiß sein, unsere Hunde verbrennen sich die Füße genauso wie wir, würden wir ohne Schuhe laufen. Es muss immer ausreichend frisches Wasser zur Verfügung stehen, manche Hunde mögen Planschbecken oder Kühlmatten. Beides kann zur Abkühlung beitragen. Körperliche Anstrengungen sind jetzt auch für uns nicht gesund und ganz besonders vorsichtig müssen wir mit unseren älteren oder auch kranken Hunden umgehen. Auch bei der Fütterung sollten wir dringend auf mehrere kleinere Rationen zurückgreifen, denn die Verdauung ist bei Hitze einfach anstrengender. Sollte euer Hund Anzeichen von Überhitzung zeigen, z. B. stark hecheln, erhöhte Körpertemperatur oder Probleme beim Atmen haben, dann muss der Hund zum Tierarzt. Ein kühles, nasses Handtuch auf dem Körper des Tieres, kann den Weg zum Doc erleichtern. Keinesfalls darf man Tiere bei diesem Wetter im Auto lassen. Die Temperaturen im Inneren des Autos sind schnell lebensbedrohlich!
Wir haben zur Veranschaulichung ein Plakat gemacht, das ihr gerne von uns zugeschickt bekommen könnt. Es wäre toll, dieses Plakat in jedes Schaufenster hängen zu dürfen, Information ist alles und sie kann Leben retten! Wenn ihr vielleicht mal beim Bäcker, Metzger oder Futter-Shop, Tierarzt usw. nachfragen wollt - wir geben die Plakate gerne kostenlos ab. Einfach anrufen und bestellen.
29.06.2025
Uwe hat die Paletten für Spanien fertig gepackt und es sind tatsächlich 5 Stück geworden. Einen Transporttermin haben wir mittlerweile auch und so hoffen wir, dass alles am Montag oder Dienstag abgeholt wird und vielleicht sogar noch vor Ingas Ankunft bei uns in Villena sein wird. Diesesmal haben wir einiges an Katzenfutter mit dabei und wir haben angefangen, unseren Dachboden etwas auszumisten. Bei den Temperaturen keine schöne Arbeit! Früher haben wir viele Transportboxen für die Azoren gebraucht, dort kann man nur hinfliegen und so brauchten alle Hunde, die von den Azoren kamen, grundsätzlich Flugboxen. Wir holen keine Hunde mehr aus Portugal und so sind die Boxen übrig und werden nicht mehr benötigt. Uwe hat angefangen, die doch recht großen Teile auf Paletten nach Spanien zu versenden. Dort werden sie ebenfalls für die Hunde gebraucht, die mit dem Flieger in ihr neues Zuhause düsen. Auf dem Dachboden haben sich noch eine ganze Menge anderer Sachen gefunden, die wir schon fast vergessen hatten. Körbchen von unseren großen Hunden zum Beispiel und natürlich auch deren Jäckchen und Liegeflächen. All diese Dinge werden in der Protectora sicher gute Verwendung finden und so sind sie jetzt auf einer der Paletten, die Uwe gepackt und foliert hat.
Die Wassermuschel unserer Nasen ist auch wieder aufgetaucht, sie steht jetzt gefüllt mit kühlem Nass im Hof und Pheusy - so wackelig er auch sein mag - versucht hineinzuklettern und sie leerzutrinken... Er hatte schon immer einen Knall bei Wasser...
27.06.2025
Die Winzlinge halten uns ganz schön auf Trab. Pheusy und Gulliver bekommen beide noch Augentropfen und die darf man natürlich nicht ein einziges Mal vergessen. Pheusy muss das Auge eng gestellt haben. Vergessen wir die Tropfen und das Auge stellt sich wieder weit, kann die Linse natürlich wieder nach vorne fallen. Das wäre schrecklich und ist im Augenblick unser persönlicher Albtraum. Gullivers Auge macht gute Fortschritte, aber auch hier müssen wir dran bleiben. Bei der letzten Untersuchung hat sich eine neue Stelle gezeigt, die ebenfalls nach einem Ulcus aussieht. Wir hoffen, dass dieses Ding am Dienstag verschwunden sein wird.
Die Fahrerei nach Wiesbaden ist extrem lästig. Es ist heiß und die Hundchen sind aufgeregt, beide sind alt und schwer krank, die Klimaanlage darf die Kleinen natürlich nicht anblasen und wie immer stehen wir kurz vor der Abfahrt nach Wiesbaden im Stau. Da bei Dr. Kindler gerade umgebaut wird, ist im Wartebereich keine Klimaanlage und draußen kann man sich erst recht nicht aufhalten. Da wird man gegrillt, der Boden ist auch für die winzigen Füßchen viel zu heiß. Wir hoffen immer, dass wir nicht lange warten müssen und schnell wieder daheim sind. Hat der Wagen sich erstmal richtig aufgeheizt, braucht die Klimaanlage länger, um kalte Luft zu produzieren, die Sitze sind heiß und die Hunde von der Untersuchung gestresst, sie hecheln und ich habe immer schreckliche Angst, dass die Alterchen schlapp machen. Im Augenblick können wir es nicht ändern. Hoffen wir mal, dass beide wieder gesund werden und noch eine gute Zeit ohne Schmerzen haben.
Für den 05 Juli ist die kleine Yorkie-Dame angesagt. Wir hoffen, dass alles ok ist und der Ausreise nichts entgegen steht. Wir denken, dass Christian sich gut mit ihr verstehen könnte. Der Bub ist erst ca. 3 Jahre alt und hat bei uns keinen Spielkameraden. Inga ist bestimmt nicht abgeneigt, unseren Christian ein wenig zu bespielen. Wir sind mal gespannt, was Christian davon hält. Im Allgemeinen fremdelt er immer etwas...
25.06.2025
Nachdem wir nun mit Gullivers Auge wohl über'n Berg sind, hatten wir heute Probleme mit Pheusys Äugelchen. Auch unser Pheusy ist ein altes Hundchen und natürlich sind seine Augen nicht mehr so glänzend wie früher. Ein grauer Star ist nichts ungewöhnliches beim Hund, aber ein Auge, das plötzlich total milchig aussieht, ist sicher nicht normal. Also sind wir diesesmal mit Pheusy zu Dr. Kindler nach Wiesbaden-Schierstein gefahren. Der arme Kerl hat eine sogenannte Linsenluxation. Das bedeutet, dass die Linse im Auge gelockert, verrutscht oder abgerissen ist. Die Ursache ist wohl eine genetische Disposition, es wurde uns gesagt, dass das bei Terrieren/Pinschern öfter vorkommt.
Es handelt sich um einen akuten Notfall, der sofort behandelt werden muss. Wir haben also die leider komplett abgerissene Linse, die vorne ins Auge (vor die Pupille!) gefallen war, versucht in den hinteren Augenabschnitt zu bugsieren. Dafür bekam Pheusy zunächst Tropfen zum Weitstellen der Pupille. Mit dieser Maßnahme will man erreichen, dass die Linse durch die weit geöffnete Pupille in den hinteren Teil des Auges rutschen kann, wo sie keinen Schaden mehr anrichtet und den Augeninnendruck nicht mehr erhöht. So etwas ist gar nicht so einfach. Pheusy musste dafür auf dem Rücken liegen, denn die Schwerkraft hilft die Linse zu verschieben. Bei Pheusy war leider ein Linsenrand angeklebt und so musste mechanisch nachgeholfen werden. Das Auge ist natürlich betäubt, aber es ist schon echte Handarbeit, mit einem Wattestäbchen so lange auf dem Auge/Lid herumzuklopfen, bis sich die Linse löst und durch das weitgestellte Auge hindurchrutscht. Wir haben Pheusy über eine Stunde auf dem Rücken liegen gehabt, bis sich die Linse endlich bewegt hat.
Wenn das geschafft ist, gibt man sofort Tropfen, die die Pupille eng stellen. Damit kann die Linse nicht mehr in den vorderen Teil rutschen und bleibt hinten im Auge. Die Tropfen muss Pheusy jetzt lebenslang nehmen. Alles besser, als eine OP bei einem Hundchen, das keine Narkose mehr verträgt... Nun ist ein Auge nicht mehr zu gebrauchen, er sieht hell und dunkel und wenn die Linse richtig liegt, kann er bestimmt auch verschwommen sehen. Er wird sich daran gewöhnen und wir helfen ihm dabei.
Die ganze Aktion hat natürlich sehr lange gedauert. Pheusy war sehr tapfer und ist auch ganz brav auf dem Rücken liegen geblieben. Da es sich um einen Notfall gehandelt hat, mussten alle Patienten, die nach uns kamen, natürlich viel Wartezeit in Kauf nehmen. Die Praxis wird gerade umgebaut und die Klimaanlage ist nicht mehr da. Das Wartezimmer ist sehr warm und draußen ist es heiß gewesen. Mir taten die Patienten und deren Besitzer wirklich leid. Was ich nicht wusste war, dass Alexandra mit Lara, die seit letzter Woche einen Winkelriss im Auge hat, die nächsten waren... Sorry Alexandra!!! Mittlerweile sind Pheusy und Lara wieder daheim und erholen sich von dem anstrengenden Tag.
Solltet ihr Verletzungen oder Verfärbungen an den Augen eurer Hunde feststellen, bitte zögert nicht, umgehend zum Tierarzt zu fahren. Solche Verletzungen sind extrem schmerzhaft und müssen sofort behandelt werden. Da kann man wirklich nicht warten, bis es vielleicht besser wird. Und selbst daran "Herumdoktern" ist immer der falsche Weg. Wir fahren für solche Fälle immer nach Wiesbaden-Schierstein zu Dr. Kindler, wir haben manchmal aber auch Glück in der Praxis Thissen und Dr. Weber. Frau Dr. Weber ist Augenspezialistin, aber leider nicht immer vor Ort. Grundsätzlich haben aber auch immer drei Kliniken im Wechsel Notdienst. Leider sind die weiter weg, aber sie sind wirklich gut und haben uns bisher toll geholfen. Die Tierarztpraxis für Augenheilkunde in Staufenberg bei Marburg ist eine davon, die anderen kann man im Wechsel erreichen. Anrufer werden dann an die diensthabende Klinik verwiesen. Klappt offenbar viel besser als bei uns.
23.06.2025
Vielleicht habt ihr im Internet ebenfalls schon die ständig widerkehrenden Anzeigen gelesen, bei denen Hunde wie warme Semmeln angepriesen werden, sie aber offenbar keine Pflegestellen haben und deshalb nach Spanien/Rumänien/Ungarn usw. zurückgeschickt werden sollen. Natürlich wird immer weitschweifend erklärt, dass man dem Tier ja nur helfen will, aber die Umstände so sind, dass man gezwungen ist, wenn sich keiner findet, den Hund wieder zurückzuschicken. Dann wird erklärt, wie schrecklich das doch wäre, weil entweder die Hunde dort verhungern oder erfrieren, vielleicht aber auch getötet werden usw. Das wird eindrücklich mit weinerlichen Stories begleitet. Wenn die Leser dann vor Mitleid überfließen, kommt meistens noch das Spendenkonto ins Spiel. Wer das Tier schon nicht aufnehmen kann, der darf dann wenigstens eine Spende dalassen.
Ich bin davon ausgegangen, dass jeder weiß, dass so etwas nicht seriös ist. Für Tierschutzvereine, die so agieren, interessiert sich das Veterinäramt und wir scheuen uns natürlich nicht, sie dort zu melden.
Nur zum Verständnis: Tierschutzvereine sind keine Supermärkte, die Hunde holen und bei Nichtgefallen wieder in die Ursprungsländer zurücksenden. Tierschutz heißt verantwortungsvolles Handeln, davon sind solche Praktiken natürlich weit entfernt. Mit emotionaler Erpressung kann man auch keine Hunde vermitteln und natürlich ist Mitleid kein guter Berater, wenn es um ein stabiles Zuhause für ein Tier geht.
Bisher betraf uns so etwas nicht. Leider habe ich jetzt eine Anzeige gefunden, bei der ein Hund aus Villena geholt wurde und nun angedroht wird, diesen wieder zurückzuschicken. Es wird erwähnt, dass er im Winter ohne Körbchen bei minus 6 Grad im Kalten ausharren muss, dass die Zwinger keine Heizung haben und vom Tierheim nur das Haupthaus und die Quarantänestation überdacht wären. Liest man die weinerliche Story, kann man den Eindruck bekommen, dass die Protectora Villena ein schrecklicher Ort ist, an dem die armen Tiere hilflos ihrem Leid ausgesetzt sind. Nur der Vollständigkeit halber: Wir haben seit 15 Jahren das Tierheim massiv unterstützt, es gibt zwar tatsächlich keine Heizung in den Zwingern, aber das gibt es wahrscheinlich in ganz Spanien nicht. Die Zwinger haben Hundehäuser, Körbchen und Decken. Außerdem haben wir in jedem Jahr dafür gesorgt, dass genug Mäntelchen zur Verfügung stehen.
Dass das Tierheim ein Dach hat, versteht sich von selbst, wieso erwähnt wird, dass nur das Haupthaus und die Quarantänestation überdacht sind, erschließt sich mir nicht. Hier wird mit aller Gewalt versucht, die Situation des Hundes als grausam und schlimm zu beschreiben, um das Tier davor zu schützen, wieder nach Spanien verschickt zu werden. Dass wir da sauer reagieren, ist sicher nachvollziehbar. Erstens verstehen wir nicht, wieso solche Geschichten erzählt werden und zweitens, was einen Tierschutzverein dazu bewegt, ein Tier überhaupt zurückzusenden. Dass so ein Verein dann noch mit Spenden unterstützt wird, geht mir ebenfalls nicht in den Kopf. Für mich hat das alles nichts mehr mit Tierschutz zu tun.
Wer aber so etwas äußert, der wird direkt massiv angegriffen. Da wird behauptet, dass wir ja nur "angeblich" in Villena helfen und über die Zustände dort nicht informiert sind. Es werden Luftbilder von der Protectora eingestellt, die beweisen sollen, dass nicht überall Dächer sind!? Dass so etwas mehr als albern ist, dürfte jedem klar sein. Der Auslauf ist natürlich nicht überdacht, warum sollte er das auch sein? Uninformierte Menschen springen auf so etwas an, da wird gehackt und getreten. Uns wird unterstellt, dass wir keine Ahnung haben und nicht wissen, wie schrecklich die Situation in Villena ist, man würde uns auch gar nicht kennen und gleichzeitig wird gefragt, seit wann wir denn mit der Protectora zusammenarbeiten. Das alles soll sich so anhören, als ob man selbst der große Zampano ist und wir ein winziges Rädchen im großen Getriebe, eigentlich kennt uns dort sowieso niemand... Auf solch ein Niveau lassen wir uns nicht herab. So etwas beantworte ich erst gar nicht.
Die Protectora ist ein spanisches Tierheim und ganz sicher ist es keine Wellnessoase für Hunde und Katzen. Wir hatten in den letzten 15 Jahren in jedem Jahr mit irgendwelchen Problemen zu kämpfen und ihr habt das alles hautnah mitbekommen, weil wir grundsätzlich ernsthaft und wahrheitsgemäß darüber berichtet haben. Bis heute konnten wir große Fortschritte verbuchen und sind stolz auf unsere Arbeit, die wir ohne die Hilfe unserer Freunde und Mitglieder niemals geschafft hätten. Villena hat eine tolle Protectora, die mittlerweile viele andere unterstützt, die eine Quarantänestation besitzt, einen Tierarzt beherbergt, ein Auto hat und ein riesiges Lager unterhält, von dem aus Futter auch an andere Vereine gegeben werden kann. Dass es im Winter kalt wird, das dürfte keine Neuigkeit sein, aber ganz sicher ist es nicht notwendig, die Situation extra schlimm darzustellen, Mitleid zu schüren und so Spenden zu generieren. Das alles nur, weil man nicht in der Lage ist, einen Hund, den man selbst geholt hat, auch vernunftig zu vermitteln. Hier wird das eigene Versagen kaschiert und man schreckt nicht einmal davor zurück, dafür andere in den Dreck zu ziehen.
Das alles ist ein No-Go. Wir holen keine Hunde, um sie bei Nichtgefallen zurückzuschicken. Tierschutz ist kein Selbstbedienungsladen und Mitleid ist kein guter Helfer bei Vermittlungen. Wer all das nicht beherzigt, sollte die Finger vom Tierschutz lassen. Und nur mal so ganz nebenbei - Vereine, die nur Tiere vermitteln, haben noch immer nicht begriffen, dass das die Situation nicht verändert. Wir haben seit Corona 600.000 Hunde mehr und kein Verein vermittelt seine Hunde noch wie geschnitten Brot. Trotzdem sollte man seriös arbeiten und nicht versuchen, mit schlimmen Geschichten Interessenten dazu zu drängen, einen ach so armen und gequälten Hund zu übernehmen. Vermittlung von Tieren heißt Verantwortung zu übernehmen und nicht auf Teufel komm raus Tiere zu verschachern. Es heißt auch nicht, dass Tiere bei Nichtgefallen wieder zurückgeschickt werden.
21.06.2025
Gulliver macht sich prächtig, sein Äugelchen verheilt und die Ärztin ist sehr zufrieden mit ihm. Natürlich tropfen wir das Auge immer noch, aber es scheint Gulli nicht mehr zu stören. Er hat wohl gemerkt, dass wir ihm helfen und auch, dass die Schmerzen nachlassen. Uns wurde gesagt, dass die Blutgefäße ins Auge einsprossen müssen, um diesen riesigen Defekt tatsächlich auszuheilen. So weit sind wir noch nicht, aber wir sind auf einem guten Weg. Wenn jetzt nichts mehr schiefgeht, dann wird Gulli sein Auge behalten und auch damit sehen können.
Von Batwin gibt es ebenfalls tolle Neuigkeiten. Der Junge ist ein echtes Goldstück und entwickelt sich prächtig. Leider hat er noch keine Anfragen und so hoffen wir, dass sich die richtigen Menschen für ihn bald melden werden. Seine Pflegestelle nennt ihn Oskar und sie berichtet nur Gutes von ihm. Er ist ein netter und freundlicher Hund, der auch als Zweithund vermittelt werden kann. Wer also einen verträglichen und lieben Kumpel sucht, der hätte mit Oskar einen Hauptgewinn.
Für die kleine Inga suchen wir eine Pflegestelle. Durch die Urlaubszeit gestaltet sich das etwas schwierig und da Inga schon Anfang Juli nach Deutschland kommt, haben wir auch nicht mehr so viel Zeit. Wenn sich also jemand für Inga interessiert, kann er sich jederzeit bei uns melden.
19.06.2025
Wir haben den Transport für die kleine Inga gebucht und freuen uns wenn sie Anfang Juli bei uns sein wird. Das kleine Mädchen wird noch kastriert, ist aber schon geimpft und gechipt. Ihr Mittelmeertest war auch super und so, denken wir, dürfte ihrer Ausreise nichts mehr entgegenstehen. Natürlich müssen wir immer etwas ans Wetter denken und damit rechnen, dass es in Spanien oft erheblich wärmer ist als in Deutschland. Die Transporter sind natürlich klimatisiert, aber trotzdem ist so ein Transport für einen Hund, der ganz sicher noch keine Autoerfahrung hat, keine Kleinigkeit. Wir wissen, dass die größte Fahrstrecke nachts absolviert wird und hoffen, dass Inga die Zeit verschläft. Sollte es in Spanien und Deutschland zu heiß sein, werden wir den Transport allerdings verschieben.
In der kommenden Woche haben wir wieder einen Transport von Spendenpaletten geplant. Diesesmal dürften es 5 Paletten werden, die gut beladen nach Spanien starten. Futter, Decken, Spielzeug, Boxen und auch noch ein bleischweres Medizinschränkchen mit intergrierter Lampe, Steckdose usw. sind mit dabei. In Spanien werden diese Spenden grundsätzlich sehnsüchtig erwartet.
Schon jetzt planen wir für den Winter 25/26 und hoffen, dass wir unser Lager rechtzeitig voll bekommen. Tatsächlich wird immer mehr Futter benötigt, weil sich auch immer mehr Tierheime in Schieflage befinden und sich dann bei uns versorgen müssen. Es ist schwer mitanzusehen, wie Tierheime mit mehreren hundert Tieren Gefahr laufen, wieder zu Tötungen umgewandelt zu werden. Es ist leider nicht möglich, alle hungrigen Mäulchen satt zu bekommen und genügend Gelder für tierärztliche Versorgung, Impfungen, Tests und dazu auch noch für Reparaturen und Anschaffungen zu erwirtschaften, wenn es in den Ländern die bisher Hunde und Katzen aufgenommen haben, ebenfalls viel zu viele Tiere gibt. Man fragt sich wirklich, was man noch tun soll, um das Leid der Tiere zu lindern. Wir können nur hoffen, dass die Tierschutzvereine in den letzten Jahren ihre Arbeit gut gemacht haben und diejenigen, die schon einmal ein Tier aus dem Tierschutz hatten, nicht zukünftig zu Züchtern gehen.
Unsere Hundebesitzer fragen immer wieder an, ob sie nochmal einen Hund von uns haben können und natürlich erfüllen wir solche Wünsche gerne. Trotzdem brechen auch uns die Interessenten weg, die vielleicht damals mit 60 Jahren noch einen Hund übernommen hatten und jetzt mit über 70 entscheiden, dass es der letzte war. Wir würden gerne auch ältere Hunde vermitteln, leider hatten wir dafür bisher kaum Anfragen. Wie ihr ja wisst, haben wir unseren Schwerpunkt auch nicht mehr auf der Vermittlung liegen, sondern wollen lieber Futter und Hilfsgüter nach Spanien schicken, um dort vor Ort sinnvoll helfen zu können. Dass wir trotzdem ab und zu ein Hundchen holen, ist dem Umstand geschuldet, dass es entweder Anfragen für einen bestimmten Hund gibt oder aber ein Hund in Spanien keinen optimalen Platz finden konnte. Kein Hund steckt ein Zwingerdasein mühelos weg, alle leiden darunter. Manche allerdings können nicht in Zwingern bleiben, weil sie entweder gemobbt werden, einfach zu klein, krank, alt oder behindert sind usw. Bei solchen Hunden machen wir eine Ausnahme und holen sie natürlich zu uns. Inga ist so ein Hundchen, sie ist winzig und musste deshalb auf eine private Pflegestelle. Dort allerdings wird der Platz für kranke, alte oder behinderte Tiere gebraucht. Deshalb kommt Inga nun nach Deutschland. Wir hoffen, dass sie schnell ein neues Zuhause finden wird.
17.06.2025
Gulliver findet das regelmäßige Tropfen nicht besonders prickelnd und flüchtet schon, wenn er uns mit einem Fläschchen anrücken sieht. Es wird ihm gut gefallen haben, dass die Augenärztin bei der letzten Untersuchung sehr zufrieden war und jetzt nur noch die Hälfte der Tropfen gegeben werden müssen. Das Auge wird von Tag zu Tag besser und obwohl es noch gefährlich aussieht, fängt die oberste Schicht schon an zuzuwachsen. Wenn man seitlich ins Äugelchen reinsieht, ist noch alles blutig. Die Tierärztin meinte aber, dass sich die Einblutung abbaut und dann alles wieder normal aussieht. Warten wir es mal ab. Am Montag sollen wir wieder vorbeikommen und dann sehen wir, ob wir das Antibiotikum noch benötigen. Jetzt kommen erstmal die freien Tage. Fast jeder hat sich ein langes Wochenende gegönnt und so haben auch die meisten Arztpraxen zu. Ich kann nur hoffen, dass es jetzt nicht wieder Probleme mit dem Notdienstplan gibt. Es ist schon heftig genug, dass sich die Notdienste oft einfach wegducken und nicht erreichbar sind. Gar keinen Plan mehr zu veröffentlichen, ist dann wohl die nächste Stufe...?
13.06.2025
Heute waren wir nochmal bei Dr. Kindler in Wiesbaden-Schierstein. Gulliver macht das alles ganz prima mit und lässt sich auch die Äugelchen gut untersuchen. Wir sind ganz stolz auf ihn, er knottert nicht, ist grundsätzlich lieb und lässt alles stoisch über sich ergehen. Tatsächlich ist er wohl auf dem Weg der Besserung. Natürlich kann noch alles jederzeit schief gehen, aber schlimmer geworden ist es bis jetzt jedenfalls nicht. Die Tierärztin war vorsichtig optimistisch wollte sich mit Prognosen aber noch zurückhalten. Dass wir uns in die richtige Richtung bewegen würden, sagte sie allerdings mehrfach!
Für uns war diese Aussage wie Weihnachten und Ostern an einem Tag! Wir freuen uns riesig und hoffen, dass es auch weiterhin bergauf geht. Am Montag haben wir den nächsten Termin und vielleicht kann man dann schon etwas deutlichere Verbesserungen sehen. Gulliver ist ein kleiner Kämpfer und wir merken ganz genau, dass er keinesfalls aufgibt. Er ist mit bald 15 Jahren ganz sicher im letzten Drittel seines Lebens angekommen, das bedeutet aber nicht, dass er schon auf die andere Seite guckt. Gulli hoppelt im Garten herum, er futtert gut und bellt unseren Besuch in Grund und Boden. Wir sind ganz sicher, dass seine Zeit noch nicht gekommen ist und helfen ihm bei der Genesung mit allem was geht.
Vor einigen Tagen haben wir nochmal einen Pflegehund zugesagt, es ist ein kleiner Bodeguero-Rüde, der im Augenblick noch nicht kastriert und getestet ist. Wir denken, dass er in ca. 4 Wochen reisefertig sein wird.
Von unserer dienstältesten Pflegestelle, Renate und Gabi (sie haben über die Jahre bald 40 Pflegehunde von der Tierhilfe Phönix gehabt), hören wir nur tolle Dinge von ihrem neuesten Schützling Batwin. Das Hundchen ist stubenrein, freundlich zu jedem und geht schon sehr schön an der Leine. Die Pflegemütter beschreiben ihn als etwas vorsichtig, aber sehr neugierig. Wenn er etwas nicht kennt, wird es untersucht und beäugt und wenn es ungefährlich ist, muss man es nicht mehr beachten, erscheint es gefährlich, geht er weg oder lässt zu, dass man es ihm zeigt. Dann ist es für alle Zeiten geklärt und stellt kein Problem mehr da. Besser kann es gar nicht gehen, wir sind alle ganz begeistert von dem lieben Kerl. Batwin ist ein wirklich schöner germanischer Name, er ist die Kurzform von Batwini und bedeutet eigentlich "der im Krieg neben dir steht". Eine tolle Beschreibung für einen guten Freund! Der Name ist recht unbekannt und kommt vielen Menschen nur schwer über die Lippen und so hat die Pflegestelle ihn Oskar getauft. Oskar bedeutet "der Speer Gottes"... auch nicht schlecht, oder? :)
Für den superbraven Hunde-Bub wünschen wir uns ein schönes Zuhause bei netten Menschen. Oskar kann als Einzelhund vermittelt werden, würde sich aber auch über einen Kumpel freuen. Ob er mit Katzen kompatibel ist können wir leider nicht testen. Wir vermitteln im Umkreis von 100 km, machen grundsätzlich Vorkontrollen und geben unsere Hunde nur gegen Schutzvertrag/-gebühr in allerbeste Hände ab. Unsere Hundchen sind alle geimpft, entwurmt, kastriert, gechipt und haben haben Bluttests (neg. "Mittelmeertests").
12.06.2025
Gulliver ist arg mitgenommen und uns geht es natürlich auch nicht gut. Das ständige Tropfen bedeutet enormen Stress für unseren kleinen Angsthasen und mittlerweile versucht er schon wegzulaufen, wenn er uns mit den Tropfen in der Hand sieht. Gulli hat ein gelähmtes Hinterbein und kann deshalb keinen Halskragen tragen, er kann so schon nur mit Mühe gehen. Das Gleichgewicht zu halten fällt ihm schwer, für uns bedeutet das allerdings, dass wir ihn nicht eine Minute aus den Augen lassen können. Einmal das Auge irgendwo kräftig entlanggescheuert, würde bedeuten, es so schwer zu verletzten, dass es auslaufen könnte. Wir sind also ständig um ihn herum und bewachen alles, was er so tut. Gulli ist ein lieber Kerl, aber die Tropfen jucken an der Schleimhaut...
Die Nachkontrolle haben wir jetzt in Wiesbaden bei Dr. Kindler gemacht. Die Jahre vergehen schnell und so hatten wir jetzt das Vergnügen mit einer sehr jungen Tierärztin, die sich als Tochter von Herrn Kindler vorstellte (ihr Vater hatte vor vielen Jahren unserem Pferd das Auge entfernt). Sie erklärte uns sehr gut das weitere Vorgehen und justierte unseren Medikamentenplan neu. Das Auge wurde mit UV-B Strahlen desinfiziert und Gulli bekommt nun eine Stammzellenbehandlung. Wir hoffen, dass das Auge abheilen wird und er die nächsten 3 - 4 Wochen übersteht. Am Freitag ist eine weitere Kontrolle, bis dahin wissen wir auch das Ergebnis der bakteriologischen Untersuchung, dann wird Gulli, so hoffen wir, nur noch ein Antibiotikum benötigen.
Wenn wir also im Augenblick nicht immer erreichbar sind, seht uns das nach. Gulliver beansprucht unsere Zeit zu 100 % und nur, wenn er schläft, können wir mal maximal zwanzig Minuten weg. Dann sind schon die nächsten Tropfen wieder dran...
Drückt dem kleinen Wicht bitte mal die Daumen, er ist ein Kämpfer und aufgeben steht nicht zur Debatte...
10.06.2025
Die Suche nach einem Tierarzt hat sich extrem schwer gestaltet. Leider ist von der Anicura vergessen worden, die Notdienstliste zu veröffentlichen. Wir konnten selbst mit größter Mühe nicht rausbekommen, wer Notdienst hatte. In Bretzenheim war nicht einmal das Notfalltelefon besetzt und die anderen Praxen haben ein Band laufen, auf dem auf die nicht vorhandene Notdienstliste hingewiesen wird...
Wir haben also dann versucht, den Mainzer Notdienst für Kleintiere zu erreichen. Auch das ist sehr kompliziert gewesen. Letztendlich kamen wir an einen Tierarzt, der immer wieder abwiegeln wollte. Es sei kein Notfall, als Tierarzt in Mainz sei er für unser Gebiet nicht zuständig usw. Ich musste wirklich mehr als deutlich klarmachen, dass das durchaus ein Notfall ist, der Hund nämlich nicht mehr narkosefähig ist und das Auge nicht mehr entfernt werden kann, ohne ihn mit der Narkose umzubringen. Selbst dann wollte der nette Herr Doktor sich nicht bewegen und erzählte etwas von Gebietszugehörigkeiten und wir seien ja aus dem Alzeyer Gebiet und er in einem Mainzer Vorort... Letztendlich sind wir für 3:30 Uhr nachts einbestellt worden. Der nette Tierarzt hat nicht einmal hallo gesagt, sondern tunlichst vermieden, auch nur ein einziges Wort mit uns zu wechseln. Wir mussten uns über die Helferin verständigen. Alberner geht es kaum noch. Dass er sauer war, war klar, aber ehrlich gesagt ist mir das egal gewesen. Er hat Notdienst und dann muss er eben aufstehen. Einmal ins Auge gucken und ein paar Tropfen mitgeben hat er sich mit fast 300 Euro durchaus gut bezahlen lassen!
Trotzdem hatte Gulli noch massive Schmerzen und deshalb haben wir unseren Vereinstierarzt benachrichtigt. Der war im Urlaub, konnte aber anhand eines Fotos direkt sagen, dass wir einen absoluten Notfall hatten ("einschmelzender Ulcus") und umgehend in eine Klinik müssen. Danke nochmal an Roman Thissen und Cory Weber, die beiden haben uns schon oft geholfen und in diesem Fall wahrscheinlich Gullivers Leben gerettet.
Wir haben uns also direkt auf der Suche nach einer Klinik gemacht, die einen Augenspezialist an Bord hat. Da auch die Kliniken ein Band laufen haben und man keine Auskunft mehr bekommt, sind wir nach Hofheim gefahren. Mittlerweile war das Auge von Gulliver massiv schlimm verändert. Man sah, dass der Ulcus riesig wurde und das Auge eine Delle bekam. In Hofheim wollte man sich das Auge nicht einmal ansehen, wir sollten den Papierkram erledigen und dann mit mindestens 2 Stunden Wartezeit rechnen. Diese Zeit hatten wir aber nicht und das habe ich mehrfach erklärt. Das Auge verschlimmerte sich zusehends und drohte auszulaufen und da Gulli eine Narkose nicht mehr überstehen würde, würden wir unser Hundchen verlieren. Wir haben mehrfach gebeten, dass mal jemand das Auge ansieht und haben nur zu hören bekommen, dass das im Krankenhaus auch der Reihe nach geht und es keine Ausnahmen gibt. Dass das völliger Quatsch ist und die Behandlung nach der Schwere der Verletzung richtet, war der Helferin nicht zu erklären.
Wir haben also die Wartezeit dazu genutzt, weitere Kliniken anzurufen und dabei eine Augenklinik in Staufenberg bei Marburg gefunden. Als die Helferin von Hofheim dann plötzlich auch noch sagte, dass sie sowieso keinen Augenarzt im Notdienst hätten sind wir sofort nach Staufenberg gedüst. Dort empfing man uns freundlich, erkannte sofort die Gefahr für Gulliver und setzte alles daran, dem kleinen Kerl erstmal die schrecklichen Schmerzen zu nehmen. Selten sind wir so freundlich und höflich behandelt worden, die Tierärztin fragte uns sogar noch, was denn bei uns los sei, sie hätte 6 Hunde aus der Pfalz im Notdienst gehabt und das sei ungewöhnlich. Wenn allerdings der Notdienstplan nicht veröffentlicht wird, muss man lange nach Hilfe suchen und dass 6 Tiere in Staufenberg vorstellig wurden, lässt darauf schließen, wieviele Tierbesitzer dringend Hilfe brauchten und wohl niemanden gefunden haben. Staufenberg ist über 130 km von uns entfernt und behandelt nur Augenerkrankungen!
Gulliver bekam endlich kompetente Hilfe, es wurde ein Abstrich gemacht und er bekam jede Menge Augentropfen, die wir ganz genau nach Plan eintropfen müssen. Seine Chancen stehen 50:50 und wir versuchen alles für ihn möglich zu machen. Ohne die Hilfe dieser Klinik hätten wir Gulliver ganz sicher verloren.
Passieren euch solche Sachen auch immer an Wochenenden, Feiertagen oder nachts?
08.06.2025
Batwin ist nun auf der Pflegestelle und hat sich erstmal richtig ausgeschlafen. Er ist auch mit den Hunden von Gabi und Renate sehr freundlich und völlig problemlos. Nachts schläft er brav in seinem Körbchen und so wie es im Augenblick aussieht, ist er sogar stubenrein. Wir haben den Eindruck, dass Batwin schon einmal in einer Familie gelebt hat, denn er scheint die Abläufe zu kennen und kann sogar schon Treppen laufen. Besser kann es gar nicht sein. Ein so unproblematisches Hündchen sollte recht schnell ein neues Herrchen/Frauchen finden.
Leider haben wir Probleme mit unserem mittlerweile schon fast 15 Jahre alten Gulliver. Der kleine Kerl hat sich ganz offensichtlich sein linkes Äugelchen verletzt und wir sind auf der Suche nach einem Tierarzt, der sich damit auskennt. Immer passiert so etwas am Wochenende, am Feiertag oder nachts...
07.06.2025
Batwin ist heute sogar früher als erwartet angekommen. Der Verkehr hat sich in Grenzen gehalten und so ist der liebe und sehr vorsichtige Junge jetzt schon abgeholt und in Polch bei seinen Pflegemüttern. Batwin ist kleiner als wir dachten und bringt nicht einmal 10 kg auf die Waage. Das zarte Bübchen hat sich bei uns sofort ins Rudel eingefügt, es gab nicht einmal einen Knurrer. Christian ist immer derjenige, der sich aufbläst und erklären muss, dass eigentlich er hier der Chef ist. Zum Glück beachten das die anderen Hunde nicht und auch Batwin wollte sich nicht mit Christian streiten. Er begutachtete den Garten, schnüffelte alle Hunde gründlich ab und futterte eine große Portion Hühnerfleisch mit Reis und dazu sogar noch etwas Trockenfutter. Satt fuhr er dann nach Polch, um sich dort mit den Hunden der Pflegefamilie anzufreunden.
Wir sind sicher, dass der freundliche Hund die nächsten Stunden fest schlafen wird. Er muss todmüde sein, so eine Fahrt von Spanien nach Deutschland ist kein Kinderspiel und manchmal brauchen die Hunde 2-3 Tage bis sie den fehlenden Schlaf nachgeholt haben. Immerhin wissen sie nicht was mit ihnen passiert, sie werden nicht mehr gefüttert und dann in Boxen in einem Transporter gepackt. Das ist sicher sehr aufregend, vielleicht erscheint ihnen die Fahrt sehr lang, vielleicht verschlafen sie die meiste Zeit. Wir wissen nie mit welchem Charakter wir es zu tun bekommen. Batwin war sicherlich wach denn er erscheint uns müde und wir sind sicher, dass er bei Renate und Gabi erstmal ein weiches Plätzchen suchen und dann tief schlafen wird.
Was die Hunde erst nach einigen Tagen begreifen ist, dass ihr Leben sich ab jetzt verändern wird. Es gibt keine Zwinger mehr und sie sind nicht mehr einer von Vielen. Ab jetzt haben sie alle Chancen ein glückliches Leben führen zu dürfen.
Wir hoffen, dass Batwin bald seine endgültige Familie bekommt und für den Rest seines Lebens so geliebt wird, wie wir uns das für alle unsere Hunde wünschen.
06.06.2025
Für Batwin steht nun die Abreise nach Deutschland auf dem Kalender. Der süße Bub wird am Samstag Vormittag bei uns ankommen und kann, sobald wir ihn uns angesehen haben, er gefüttert und fotografiert ist, von seiner Pflegestelle abgeholt werden. Wir hoffen, dass alles gut klappen wird und am Samstag nicht überall Staus zu erwarten sind. Das Pfingstwochenende nutzen erfahrungsgemäß viele Leute zu einem kleinen Urlaub und dann sind die Straßen oft so voll, dass man von einem zum nächsten Stau fährt. Warten wir es ab und drücken wir mal alle ganz feste die Daumen!
05.06.2025
Vor vielen Jahren hatten wir eine süßes kleines Hundemädchen an ein junge Frau nach Wiesbaden vermittelt. Das ist jetzt 14 Jahre her und als ich eine Email von der Besitzerin bekam, war ich darauf gefasst, dass uns wieder eine schlimme Nachricht erreichen würde. Weit gefehlt! Die kleine Lorena, die von allen nur Bärli genannt wird, ist 15 Jahre alt und absolut munter. Ihre Besitzer haben sich zum Geburtstag der Kleinen etwas ganz besonderes einfallen lassen und ihr zu Ehren eine große Party veranstaltet. 60 Gäste waren da und haben Bärli gebührend gefeiert. Anlass dazu gab es reichlich, denn das süße Hündchen begleitete ihr Frauchen auf alle Stationen ihres Lebens. Sie zog mit ihr von Wiesbaden nach Heidelberg und von Bilzingen nach Saarbrücken. Vom BWL-Studium bis hin zur Approbation als Psychotherapuetin war Bärli mit dabei und unterstützte Frauchen auch mal - wenn auch nicht als voll ausgebildeter - aber doch als super geeigneter Therapiehund.
Für die große Party wurden extra Bärli-Fan-Artikel kreiert und mit dem Erlös dieser tollen Veranstaltung wurden wir bedacht. Die Tierhilfe Phönix e.V. freut sich riesig über eine gigantische Spende von 1020 €!!!
So etwas gab es noch nie und ganz besonders schön fanden wir, dass das Geld mit dem Hinweis überwiesen wurde, dass wir eine tolle und wichtige Arbeit machen, dass man hofft, dass wir noch lange weitermachen und dass man uns/der Tierhilfe Phönix auch mal etwas zurückgeben wollte. Ist das nicht supernett? Wir sind jedenfalls komplett von den Socken und bedanken uns ganz herzlich für diese ganz spezielle Spende!
Bärli, du bist ein Schatz und wir haben ganz sicher das richtige Frauchen für dich ausgesucht. Dieses tolle Frauchen ist seit 2023 übrigens mit Verstärkung unterwegs, denn sie hat geheiratet und natürlich war die kleine Hundedame der Ehrengast. Jetzt kümmern sich zwei liebe Menschen um die kleine Nase und das ist auch gut so, denn auch Lorena ist älter geworden, sie hat Arthrose und braucht Medikamente. Natürlich entwickelt ein alter Hund auch seine speziellen Eigenarten und vielleicht ist das Zusammenleben dann anders als früher. Wir sind sicher, dass Bärli von ihren beiden Menschen das Leben so schön gemacht bekommt wie nur irgendwie möglich und wir hoffen, dass sie uns allen noch ganz lange erhalten bleibt.
Wir wünschen alles Gute zum 15. Geburtstag, mögen noch viele folgen!
03.06.2025
Nachfragen nach Griechischen Landschildkröten sind relativ selten, trotzdem werden weibliche Tiere ab und zu noch gesucht. Da Männchen nicht mit anderen männlichen Tieren vergesellschaftet werden sollten, weil es immer zu Revierkämpfen und damit vermeidbarem Stress kommt, haben wir eindeutig einen Überschuss an männlichen Tieren, die wir schlecht vermitteln können. Optimal wäre die Haltung von 3 - 4 Weibchen zu einem Männchen.
Leider stellen wir bei Fund- oder Abgabetieren immer wieder fest, dass die Besitzer offenbar sehr wenig über die Bedürfnisse der Tiere wissen. Ein gut strukturiertes Freigehege mit vielen sonnigen Plätzchen und Rückzugsmöglichkeiten ist Grundvoraussetzung zur Haltung von Griechischen Landschildkröten. Natürlich sind auch wärmeisolierte Verstecke wie z. B. Frühbeete oder Gewächshäuser ein MUSS, weil in unseren Breiten das Frühjahr und der Herbst nachgeahmt werden müssen. Dafür ist natürlich technische Unterstützung notwendig. Weibliche Tiere brauchen zudem auch noch einen Eiablagehügel.
All diese Dinge sind absolut notwendig, um eine artgerechte Haltung von Landschildkröten zu gewährleisten. Dass eine tägliche Fütterung selbstverständlich ist, muss leider erwähnt werden, denn die Tiere, die wir bisher bekamen, waren alle stark abgemagert und das nicht erst seit einigen Wochen. Am Schild kann so eine Mangel- oder Fehlernährung gut nachverfolgt werden. Verformte Panzer, platte oder auch eingesunkene Schilde zeigen, wie schlecht ein Tier versorgt wurde. Vielen Haltern ist gar nicht bewusst, dass diese Schildkröten nur zwischen 40 % und 60 % an Luftfeuchtigkeit benötigen, ein Hygrometer ist deshalb ebenfalls ein absolutes Muss. Natürlich mögen es die Tiere auch, wenn sie besprüht werden und ein stets gefüllter Wassernapf ist Pflicht. Ein Tier, das in Gefangenschaft gut 80 - 100 Jahre alt werden kann, muss wegen schlechter Versorgung nicht nach 30 Jahren sterben. Um es einem Tier, das uns wahrscheinlich überlebt, behaglich zu machen, muss man über einiges an Wissen verfügen.
Griechische Landschildkröten sind grundsätzlich nicht für die Haltung in Wohnungen geeignet. Sie brauchen naturnahe Bedingungen und viel Platz, um sich zu entfalten, sie müssen ihr natürliches Verhalten ausleben können. Eine Schildkröte, die sich gesund entwickeln soll, braucht UV-B-Strahlen, dies ist zur Bildung von Vitamin D3 notwendig. Wichtig sind natürlich auch angemessene Temperaturen, sie liegen bei ca. 25 - 35 °C. Das heißt, ohne eine UV-B Lampe, eine Wärmequelle, einen Hygro- und Thermometer geht es bei uns nicht!
Die Ernährung der Tiere besteht aus Gras, Kräutern und anderen Pflanzen, die im Gehege vorhanden/angepflanzt sein sollten. Einige Pflanzen, wie z.B. Gurken, Tomaten und Obst sowie tierische Lebensmittel, wie z. B. Eier oder Katzen-/Hundefutter sollten Schildkröten gar nicht bekommen. Getrocknetes Kräuterheu ist allerdimgs eine optimale Beikost. Wer Schildkröten falsch ernährt, sorgt dafür, dass mehr Harnsäure anfällt, die - neben Harnstoff und einem ganz geringen Teil Ammoniak - ein Endprodukt des Proteinstoffwechsels ist. Die Salze der Harnsäure lagern sich in den Nieren und inneren Organen an, später dann in den Gelenken. Dies ist für die Tiere schmerzhaft und ergibt das uns allen bekannte Bild der Gicht! Die Tiere können sich vor Schmerzen oft nicht mehr bewegen. Obst erzeugt Durchfall... usw.
Die Tiere halten 3 - 4 Monate Winterstarre und haben auch sonst einige Besonderheiten, die sie von Säugetieren unterscheiden. Schildkröten zählen zu den ältesten Wirbeltieren der Welt, sie haben unsagbar lange überlebt und sollten jetzt nicht Opfer unwissender Tierhalter werden. Eine Haltung im Zimmer-Terrarium ist weder gut noch artgerecht und macht die Tiere krank! Bloß weil Schildkröten nicht schreien können und man ihr Leid nicht hört, darf man ihnen keine grausamen Haltungen zumuten. Diese Tiere leiden still und sterben qualvoll und langsam...
01.06.2025
Wenn wir zu hilflosen Vögeln gerufen werden, sage ich immer schon am Telefon, dass den Tieren bitte weder Futter noch Wasser eingetrichtert werden darf. Oft ist es schon zu spät und wir wissen schon bei der Abholung eines Vogels, dass er wahrscheinlich innerhalb kürzester Zeit versterben wird, weil die Finder es wieder einmal "gut gemeint" haben.
So auch gestern, als wir eine kleine Dohle in Wallertheim abgeholt haben. Der Jungvogel lag auf dem Rücken in einer Wasserlache, die durch unfachmämmisches Wassereinflößen entstanden war. Das Wasser gelangt in die Atemöffnung des Vogels und verursacht eine Lungenentzündung, an der das Tier verstirbt. Ich weiß, dass die Menschen denken, sie würden dem Tier helfen. Tatsächlich töten sie es. Was ich nicht verstehe ist, dass jeder von uns die Welt in der Tasche trägt und man doch buchstäblich alles bei irgendeiner Plattform erfragen kann.
Ich habe spaßeshalber mal die Frage gestellt: "Darf man einem verletzten Vogel Wasser eingeben?" Antwort: "NEIN! Es besteht die Gefahr, dass das Wasser in die Lunge gelangt und der Vogel ersticken könnte." Man kann auch eingeben: "Vogel gefunden- was nun?" Antwort: "NICHT füttern, KEIN Wasser eingeben."
Wieso kann man übers Internet Flüge buchen, Telefonnummern erfragen, Öffnungszeiten nachgucken, alles Mögliche einkaufen und dann nicht einmal herausbekommen, was man mit einem hilflosen Vogel (nicht) machen soll? Jeder von uns hat ein Handy in der Tasche und nutzt es oft viele Stunden am Tag. Wieso müssen so viele Tiere wegen der Dummheit von uninformierten Menschen sterben? "Ei, ich hab gedacht..., mer wussten es net besser..., woher soll mer des dann wisse..." will ich einfach nicht mehr hören, wenn man die Antwort auf so einfache Fragen doch in der Tasche hat! Es fällt mir schwer, in solchen Fällen freundlich zu bleiben und den Menschen ruhig zu erklären, dass das Tier DANK ihrer HILFE nun sterben wird. Wenn die Antwort dann ist "Na ja, mer ham ja genuch dadevon...", dann steigt mein Blutdruck und ich verabschiede mich besser schnell...
30.05.2025
Manchmal schlägt das Karma zu! Mickey und ich waren heute mit dem Fahrrad und seiner 'Kutsche' (Anhänger) unterwegs. Nachdem es recht warm war, haben wir an einer Bank eine kleine Rast einlegen wollen. Mickey hat in einer Thermoskanne frisches kaltes Wasser dabei und natürlich habe ich auch für mich etwas zu trinken in der Box. Das Bike samt Anhänger stand vor der Bank und ich hantierte an der Wasserschüssel, als ein sehr lautes Moped mit weit überhöhter Geschwindigkeit an mir vorbeibrauste. Ich hüpfte zurück und landete auf der Bank, Mickey hatte ich zwischen meinen Beinen in Sicherheit gebracht. Wohlgemerkt, ich befand mich auf einem Feldweg, auf dem zwar Landwirte fahren, aber Mopeds nicht erlaubt sind. Die beiden Jungs fanden ihren Einsatz wohl lustig, gröhlten und zeigten mir, bis sie außer Sichtweite waren, den Mittelfinger. Kein Nummernschild, viel zu schnell unterwegs, dazu noch auf einem Wirtschaftweg. Stinkfinger und auch noch eine Gefährdung von Passanten... da kommt einiges zusammen, über das man sich ärgern kann. Aber was soll man tun, die Jungs waren genauso schnell wieder weg, wie sie da waren.
Ich habe mich von dem Schrecken erholt und bin mit Mickey heimgefahren. Zuhause habe ich Uwe davon erzählt und während ich das tue, fahren die beiden Jungs mit einem Affenzahn doch glatt bei uns am Haus vorbei. Ich habe sie verflucht und ihnen einen Motorschaden gewünscht. Die Welt ist klein und manche Wünsche werden tatsächlich wahr... Ca. 15 min später bin ich mit dem Auto unterwegs gewesen und sehe die beiden Jungs mit ihrem mittlerweile kaputten Motorrädchen auf einem Parkplatz stehen. Ich konnte einfach nicht anders, ich musste anhalten und fragen, ob sie wissen, wer ich bin. Als Antwort versuchte einer der Jungs das Motorrädchen blitzschnell wegzuschieben und so zu entkommen, der andere saß ganz betröbbelt auf dem Boden und jammerte, dass er seinen 'Freund', der ihn gerade mal sitzengelassen hatte und wegrannte, gar nicht kennen würde... Kein Name, keine Adresse... er sei einfach bei ihm aufgestiegen... Lustige Sache, wenn aus zwei prollenden Halbstarken plötzlich Angsthasen werden.
Der Besitzer des kaputten Mopeds versuchte tatsächlich, zu Fuß damit zu flüchten, was bei Mittagstemperaturen von an die 30 °C gar nicht so einfach ist. Er warf sich ins hohe Gras und hoffte so nicht gesehen zu werden, dann hob er sein Moped über eine Ackerfläche und wollte sich im Hof eines Gartenbaubetriebs verstecken. Was er nicht wusste war, dass er sich genau hinter unserer Weide befand und Uwe dort gerade mit dem Fahrrad fuhr. Ein kleiner Anruf genügte und Uwe bremste den Burschen ein. Die Polizei hat die beiden Jungs dann entgegengenommen... Man muss sich ja nicht alles gefallen lassen. Karma at his best!
28.05.2025
Bei unseren Spaziergängen sehen wir oft die gleichen Hunde und Besitzer, man kennt sich, geht sich aus dem Weg oder freut sich über einen netten Kontakt, bei dem die Hunde manchmal sogar miteinander spielen dürfen. Es ist selbstverständlich, dass ich meinen Hund sofort an die Leine nehme, sobald jemand auf mich zukommt. Es gibt Menschen, die Angst vor Hunden haben und darauf nehmen wir Rücksicht. Natürlich erwarte ich auch, dass andere Hundebesitzer ihre Hunde anleinen, wenn wir auf sie zukommen. Es ist sicher nicht ausreichend, den Hund ins Gebüsch zu drücken und ihn erst im letzten Augenblick an die Leine zu nehmen.
Ich habe mich heute in einer solchen Situation mehr als unwohl gefühlt, denn der Hund des Herrn war sehr groß und so, wie er ihn behandelte, schien er nicht unproblematisch zu sein. Als er dann endlich an uns vorbei war, hat der Mann voll ausgeholt und den armen Hund massiv getreten. Das Tier war nun gar nicht mehr kontrollierbar und schlüpfte aus dem Halsband. Glücklicherweise konnte der Mann den Hund einfangen und wir sind blitzschnell abgedüst. Eigentlich wollte ich fragen, wieso der Hund getreten wurde, so etwas ist brutal und dumm. Erziehung sieht für mich anders aus. Ich kam leider nicht mehr dazu, weil wir uns schnell vom Acker gemacht haben, um keinen schlimmeren Vorfall zu provozieren. Ich habe den Herrn noch nie gesehen und hoffe auch, dass ich ihn nicht nochmal sehen werde.
Dass es so etwas immer noch gibt... Treten hat nichts mit Hundeerziehung zu tun, es ist einfach nur einem Tier Schmerzen zufügen - mehr nicht. Vertrauen lässt sich so nicht aufbauen und lernen wird der arme Hund dadurch auch nichts. Wer seinen Frust an einem Hund abbaut, dem gehört kein Tier. Mir würde ein Spaziergang, bei dem der Hund nicht zu kontrollieren ist, auch wenig Spaß machen, aber ändert es denn etwas, den Hund zu treten? Wohl kaum. Schade, dass solche Menschen Tiere halten und den Weg in eine Hundeschule wohl als Zeitverschwendung abtun...
26.05.2025
Wir haben außer dem hübschen Batwin, dessen Ausreise für den 06.Juni geplant ist, noch eine kleine Hündin im Auge. Es dürfte eine Yorki-Mix-Dame sein, allerdings wissen wir noch nicht, ob ihr Bluttest schon gemacht wurde und ob sie ggf. auch schon kastriert ist. Ich denke, in der nächsten Woche wissen wir mehr. Ansonsten suchen wir immer noch Pflegestellen für liebe, kleine Hundchen, die dringend aus Spanien ausreisen sollten. Nicht jeder Hund verkraftet einen Aufenthalt im Zwinger problemlos. Es gibt immer wieder Hunde, die massiv leiden, von anderen gemobbt werden oder sogar das Fressen einstellen. Solche Hunde müssen auf Pflegestellen untergebracht werden. Leider gibt es auch in Spanien nicht unbegrenzt Pflegeplätze und so hoffen wir, in Deutschland einige Hundchen unterbringen zu können, die in Spanien einfach keinen Platz mehr finden. Es sind keine schwierigen oder problematischen Hunde, es sind einfach Sensibelchen, die etwas mehr Zuwendung brauchen. Wer gerne einen Pflegehund bei sich aufnehmen möchte, kann sich jederzeit bei uns melden. Bitte vorab schon mal die Voraussetzungen durchlesen!
24.05.2025
Nachdem Susi ein tolles neues Zuhause gefunden hat, hat Uwe jetzt auch das Vorgespräch für Peluso geführt. Wie wir schon angedeutet hatten, ist Peluso ebenfalls vermittelt und bleibt sogar ganz in der Nähe der Pflegestelle. Wir freuen uns sehr für die beiden Glückspilze und hoffen, dass wir auch für die nächsten beiden Hunde, die wir aus einer schrecklichen Anlage in Spanien in die Protectora Villena holen konnten, tolle Pflegefamilien und letztendlich auch ganz großartige Menschen finden werden. Wir suchen zur Zeit eine oder vielleicht auch zwei kompetente Pflegefamilien für unsere Goldstücke. Wer bei uns schon als PS gelistet ist, kann sich ganz einfach melden. Wer noch nicht als Pflegefamilie für die Tierhilfe Phönix e.V. tätig war, muss noch eine Genehmigung vom Veterinäramt bekommen. Das dauert manchmal etwas und deshalb wäre es gut, sich umgehend bei uns zu melden. Bitte lest euch dazu schon einmal die Voraussetzungen durch. Es ist für Hundeanfänger nicht möglich, PS zu werden und auch wer den ganzen Tag arbeitet, ist nicht geeignet. Unsere Hundchen sind lieb und freundlich, gesund und liebebedürftig. Hilfe gibt es von uns und natürlich übernehmen wir die anfallenden Kosten. Pflegekosten werden nicht erstattet - das nur für die Menschen, die immer wieder anrufen und anbieten, 10 Hunde aufzunehmen in der Hoffnung, dass am Tag 100 Euro gezahlt werden... Es handelt sich hier um eine ehrenamtliche Tätigkeit und nicht um einen Nebenjob!
22.05.2025
Zur Zeit werden wir oft mehrmals täglich angerufen und um Hilfe für junge Vögel gebeten. Wir finden es grundsätzlich gut, dass Menschen sich um Tiere Sorgen machen und um Hilfe bitten. Leider beantworten wir aber immer wieder die gleichen Fragen und deshalb gehen wir davon aus, dass sich der Unterschied zwischen einem Nestling und einem Ästling noch nicht herungesprochen hat.
Der Hauptunterschied liegt im Entwicklungsstadium und natürlich im Verhalten. Nestlinge - so sagt es das Wort schon - sollten im Nest sein und dort von ihren Eltern versorgt werden. Sie sind noch nicht befiedert, können sich nicht selbst warmhalten und sind auch noch nicht in der Lage, auf ihren Beinchen herumzulaufen oder herumzuhüpfen.
Ästlinge hingegen haben das Nest schon verlassen, sie haben Federn, hüpfen auf dem Boden oder in niedrigem Gebüsch herum. Auch sie werden noch gefüttert und lernen unter Beobachtung der Eltern gerade das Fliegen. Natürlich ist das eine gefährliche Zeit für die kleinen Federbällchen, trotzdem rechtfertigt es nicht, dass der Mensch sich permanent einmischt. Einen Vogel, der winzig, nackt und hilflos gefunden wird, gibt man natürlich beim Tierschutz ab. Man versucht ihm kein Wasser einzuflößen und man füttert ihn auch nicht! Es ist ausreichend, ein warmes 'Nestchen' aus einem Handtuch und einer (nicht heißen, nur warmen) Wärmflasche/PET-Flasche zu bauen und dann fährt man das hilflose Tierchen zu einer Auffangstation. Dem Mainzer Tierheim ist z. B. eine Kleintierstation angeschlossen, dort kann man solche Tier-Babies abgeben (allerdings sollte man vorher nachgesehen haben, ob ein Nest in der Nähe ist und ob man das Tierchen ggf. wieder ins Nest legen kann).
Bei Ästlingen sieht die Sache anders aus. Man kann ein solches Kerlchen sicher mal von der Straße räumen, aber eigentlich kümmern sich die Eltern um ihren Nachwuchs. Sie suchen Futter und kümmern sich regelmäßig um die Piepmätze. Es bedarf tatsächlich keiner Einmischung durch den Menschen. Sicher fällt auch mal ein Ästling einer Katze, einem Greifvogel oder einem anderen Beutegreifer zum Opfer, aber so ist das eben nun mal. Man hat deshalb nicht das Recht, Tiere der Natur zu entnehmen und unfachmännische Aufzuchtversuche zu starten. Wer davon keine Ahnung hat, tötet so ein Tierchen damit in Raten. Dazu kommt, dass selbst ein überlebender Vogel nicht mehr in die Natur entlassen werden kann. Ihm fehlt das ganze Wissen, das seine Eltern ihm vermittelt hätten und damit ist er todgeweiht. Um ein solches Tier wieder auszuwildern, darf man es nicht zähmen und man braucht z. B. auch eine Auswilderungsvoliere usw.
Ich reagiere mittlerweile recht ungehalten, wenn man mir erklären will, dass man einen Ästling vom Boden retten musste, weil vielleicht Nachbars Katze ihn sonst verspeisen würde. Man habe ihm jetzt schon Wasser eingeflößt und wolle jetzt Regenwürmer sammeln und Stubenfliegen in seinen Rachen stopfen. So ein Tier stirbt hundertprozentig an der falsch verstandenen Tierliebe eines Laien. Solchen Menschen zu erklären, dass nicht jeder Vogel Würmer und Mücken braucht und dass Wasser einzutrichtern, regelmäßig den Tod des Tieres nach sich zieht, ist mittlerweile mein tägliches Brot.
Es gibt aber auch noch eine andere Variante dieser falsch interpretierten Tierliebe. Das sind die Menschen, die bei uns anrufen und erzählen, dass irgendwo ein Vogel sitzt, der Hilfe braucht, selbst aber weder bereit sind, ihn zum Tierarzt zu fahren, noch auch nur die geringsten Kosten tragen wollen und schon gar nicht Zeit auf die Rettung eines Tieres verschwenden werden. Sie rufen an und geben die Verantwortung ab, der Anruf ist das Maximale, was zu erwarten ist. Wenn Eigeninitiative gefordert wird, endet die Tierliebe abrupt. Nein, selbst anfassen will man nicht, ins eigene Auto damit - niemals! Vielleicht kostet das Geld? Das bezahlen wir aber nicht, ist ja nicht unser Tier... bis hin zu "Ich bin allergisch auf Vögel" oder "Ich habe eine Phobie und kann sie nicht anfassen"...
Wir sind mit den vielen Anrufen, die uns erreichen, oft massiv überfordert und wir können auch nicht wegen jedem Ästling durch Rheinhessen düsen. Vieles regelt die Natur von selbst und auch eine Taube, die sich am Schnabel verletzt hat, aber immer wegfliegt, wenn man sich nähert, bleibt auch für uns nicht einfangbar.
Ich würde mir wünschen, dass die Menschen ein gesünderes Verhältnis zu unseren Mitgeschöpfen hätten. Wenn es angebracht ist, dann fährt man ein verletztes Tier eben mal zum Tierarzt, man kann übrigens auch selbst Telefonnummern herausfinden, tatsächlich kenne auch ich nicht alle Nummern auswendig und muss im Internet suchen. Man kann auch mal eine Spende dalassen, wenn man von einem Tierarzt geholfen bekommen hat und dieser netterweise keine Rechnung schreibt. Auch ein Tierheim oder eine Tierhilfe freuen sich über finanzielle Zuwendungen, wenn sie, egal zu welcher Uhrzeit, ausrücken und Hilfe leisten. Auch wir bekommen den Sprit an der Tanke nicht geschenkt! Wer Tiere wirklich liebt, der scheut sich nicht, auch mal selbst aktiv zu werden. Wir können einfach nicht ständig präsent sein und wissen auch nicht für alles eine Lösung. Wir helfen gerne, aber wir sind nicht die Laufburschen von ignoranten Möchtegern-Tierschützern.
Wären da nicht auch die netten und wirklich bemühten Menschen, wir hätten schon längst aufgegeben. Ganz herzlichen Dank an diejenigen, die auch selbst mal ins Tierheim nach Mainz fahren, um ein Vögelchen oder einen kranken Igel abzugeben, und natürlich auch an die netten Mitbürger, die mal eine Spende dalassen und uns nicht einfach ein Tier in die Hand drücken und dann blitzschnell zur Arbeit oder sonst wohin müssen. Beim letzten Besuch eines solchen "Tierfreundes" bekamen wir das Tier in die Hand gedrückt, konnten weder die Adresse/Telefonnummer des Finders aufschreiben noch sagen, dass dem Tier wohl nicht mehr zu helfen sein würde. Der Herr war so schnell weg, dass wir staunend mit dem Tier vor dem Haus standen und damit gezwungen waren, umgehend selbst zum Tierarzt zu fahren, um das Tier euthanasieren zu lassen. Die Kosten blieben natürlich an uns hängen, der Verein kann so etwas nur in Ausnahmefällen bezahlen. Dafür haben wir einfach zu wenig Geld in der Kasse. Sagt man dann Danke, dass das Tier bei uns abgegeben wurde und nicht draußen elend versterben musste oder schimpft man auf den Finder, der sich ganz glatt aus der Affäre gezogen hat?
Nur zur Info - wir haben keinen Goldesel im Keller und natürlich sind wir nicht verpflichtet, Tiere aufzunehmen. Es gibt für uns beim Tierarzt auch keinen Sonderpreis oder irgendwelche Rabatte. Wir bezahlen genauso viel wie jeder andere auch. Uwe und ich sind mittlerweile Rentner und haben auch nicht im Lotto gewonnen!
20.05.2025
Wenn die beiden Nasen so schnell ein neues Zuhause gefunden haben und Renate und Gabi bereit sind, noch einen Pflegi aufzunehmen, dann werden wir natürlich einem weiteren Hundchen eine Chance geben. Wir haben uns für einen jungen Rüden entschieden und hoffen jetzt, dass seine Blutuntersuchung einwandfrei ist. Er ist knapp über 2 Jahre alt und ein absolut freundlicher Hund. Wir denken, dass auch er in Deutschland sehr gute Chancen haben wird und ebenfalls recht schnell eine nette Familie findet.
Der Bub stammt aus einer schrecklichen Anlage, über die wir schon vor Jahren berichtet haben. Der Betreiber hat seine Finger überall drin und von Deutschland aus haben wir keine Chance, etwas gegen ihn zu unternehmen - wir haben uns schon mehrfach die Zähne an ihm ausgebissen. Auch spanische Tierschützer versuchen schon lange, ihm das Handwerk zu legen, aber wenn jemand politisch aktiv ist und die richtigen Kontakte hat, wird es schwierig. Leider gab es in der Vergangenheit ein deutsches Tierheim, das unglaubliche Mengen an Hunden von diesem Menschen abgenommen hat. Auch hier haben wir interveniert, haben Fotos an die Amtsveterinäre geschickt und aufgezeigt, dass die Transporte absolut nicht tierschutzgerecht sind. Wir sind gescheitert und wie so oft sind die Tiere die Leidtragenden.
Wir vermuten seit Jahren, dass in dieser schrecklichen Anlage offenbar auch getötet wird. Das macht die ganze Sache noch schlimmer und deshalb haben wir nun dieses Hundchen ausgesucht und möchten ihm in Deutschland eine Chance geben. Es ist sehr ernüchternd, dass wir in Spanien nicht in der Lage sind, so eine Anlage schließen zu lassen, noch schlimmer allerdings finde ich es, dass ein deutsches Tierheim seit Jahren solche Machenschaften unterstützt und die Hunde weiterhin nur einen Warenwert darstellen und hier verscherbelt werden. Wer verantwortungsvoll Tiere vermittelt, kann diese Mengen an Hunden nicht vor- und nachkontrolliert abgeben. Nur einen Personalausweis vorzuzeigen und einen Vertrag zu unterschreiben, ist einfach zu wenig. Damit weden Tür und Tor für Missbrauch geöffnet, mit Tierschutz hat das wenig zu tun.
18.05.2025
Ich glaube, dass ihr alle ganz feste die Daumen gedrückt habt , denn Susi hat tatsächlich ein neues Zuhause gefunden. Sie lebt jetzt mit einer Hundedame, die ebenfalls von uns vermittelt wurde, in Rheinland-Pfalz. Beide Mädchen sehen sich nicht nur ähnlich, sie mögen sich auch wahnsinnig gerne und tun so, als ob sie sich schon immer kennen würden. Wir sind sehr froh über diese gelungene Vermittlung und wünschen den beiden Hundedamen und ihrer Familie alles Glück der Welt.
Auch für Peluso scheint es eine neue Familie zu geben. Am Samstag machen wir das Vorgespräch und denken, dass dann auch dieser liebe Junge ein neues Zuhause gefunden haben wird. Da die Interessentin nicht weit von der Pflegemutter weg wohnt, kann Peluso schon Kontakt mit seinem neuen Zuhause aufnehmen. Gemeinsame Spaziergänge und Besuche mit Enkel sind für ihn kein Problem. Ganz sicher hatte er schon in Spanien Kontakt mit kleinen Kindern, denn er findet sie großartig. Wir sind also ganz zuversichtlich, dass beide Glückspilze von spanischen 'Kötern' zu Prinz und Prinzessin mutiert sind. Herzlichen Glückwunsch an die Besitzer und ganz lieben Dank an die Pflegestellen!
16.05.2025
Wir haben uns in den letzten Tagen große Sorgen um die kleine Eulenfamilie gemacht, die wir, so wie im letzten Jahr, seit Einzug in den Nistkasten mit einer Kamera überwachen. Ich hatte schon darüber berichtet, dass 5 Eier in der Höhle zu sehen waren. Mittlerweile sind 4 kleine Eulenbabies geschlüpft, das fünfte Ei ist wohl nicht befruchtet worden. Beide Altvögel hatten viel Arbeit, um die kleinen Piepmätze satt zu bekommen.
Auf der Kamera bemerkten wir dann, dass das Eulen-Männchen plötzlich nicht mehr da war. Die Eulen-Mutter schrie ganz erbärmlich nach ihren Partner, der jedoch verschwunden blieb. Bei der Suche nach dem Eulen-Mann wurde dann sein völlig zerfetzter Körper im Feld gefunden. Wahrscheinlich ist er einer größeren Eule zum Opfer gefallen und aufgefressen worden. Für unsere Jungvögel ist das normalerweise ein Todesurteil. Wir können zwar mit etwas Glück immer mal wieder ein Eintagsküken im Nistkasten postieren und so vielleicht den schlimmsten Hunger verhindern, aber den Altvogel können wir nicht ersetzen. Spätestens, wenn die kleinen Eulen ausfliegen, wird der Vater dringend gebraucht, um die Gegend abzusichern. Ist er nicht da, werden die kleinen Eulen sofort Opfer anderer Greifer und haben keine Überlebenschance.
Wir haben uns lange überlegt, was wir tun können. Die Jungtiere sterben zu lassen, wäre auch aufgrund der Seltenheit dieser Eulenart nicht denkbar. Sie aus dem Nest zu nehmen und mit der Hand aufzuziehen wäre sicher möglich, wäre aber für die Eulen-Mutter, die erst ihren Hahn verloren hat, mehr als grausam. Tatsächlich ruft sie noch immer nach ihrem Partner und leidet sichtlich. Wir haben uns also alle mit Maik von der Greifvogelstation in Haßloch beraten und er bot an, das wir den kompletten Nistkasten mit Mutter und Kindern zu ihm zu bringen können. Er kann den Kasten in einer geschützten Umgebung aufbauen und so garantieren, dass die Eulen sicher aufwachsen. Die Mutter wird dazu von ihm mit Futter versorgt und später können die Kleinen mit anderen gleichaltrigen Eulen zusammen in die Auswilderungsvoliere. Alle werden so in geschützter Umgebung fliegen und jagen lernen. Dann können wir das Muttertier bei uns wieder auswildern und vielleicht einen jungen Eulen-Hahn von Maik mitnehmen, der dann ggf. im nächsten Jahr unsere Nisthöhle mit seiner neuen Partnerin wieder beziehen wird. So hätten wir die Verpaarung von verwandten Tieren verhindert und können wieder auf Jungeulen hoffen.
Nachdem der Plan stand, ging es heute an die Umsetzung. Der alte Kasten mit den Eulen musste gegen einen Kasten mit einfacher Verriegelung ausgetauscht werden und zwar während die Mutter nicht daheim ist. Der neue Kasten muss so präpariert sein, dass der Altvogel nicht merkt, dass etwas anders ist, die Jungen müssen vorsichtig umgesetzt werden und die Vorrichtung zum blitzschnellen Verriegeln des Kastens muss angebracht werden. Es hat alles geklappt und so wie wir es erwartet haben, kam die Mutter nach ihrer Jagd gegen 12 Uhr heute mittag mit Beute zurück in die mittlerweile ausgetauschte Nisthöhle. Kaum war sie drin, wurde die Höhle verriegelt. Die Vögel blieben ruhig und der Nistkasten wurde abgebaut und in unserem Bus sicher verstaut. Uwe und unsere Kollegin, die sich seit Anfang an um die Eulen gekümmert hat, sind sofort nach Haßloch gedüst und haben die Tiere zu Maik in die Aufzuchtstation gebracht. Maik hat sich alle Tiere angesehen, sie scheinen gesund und kräftig und haben jetzt die Chance auf ein langes Leben. Maik sorgt für die kleine Familie, bis die Küken flügge sind und wir bekommen die Mutter ggf. mit einem neuen Partner zurück. Eine wirklich aufregende Rettung einer Eulenfamilie ist heute in Angriff genommen worden. Hoffen wir mal, dass alles so klappt, wie wir uns das denken und wir bald 4 Jungtiere beringen können. Das wäre ein schöner Erfolg für unser so wichtiges Eulen-Projekt!
14.05.2025
Maria hat sich mittlerweile gemeldet und gesagt, dass die drei Paletten mit euren Spenden heil angekommen sind. Ganz herzlichen Dank dafür. Sie hat Fotos von der Ankunft der Spenden mitgeschickt, die wir natürlich hier für euch veröffentlichen. Mittlerweile haben wir schon wieder angefangen, eine weitere Spendenpalette zu befüllen. Wir haben aus der Charity-Aktion vom Fressnapf einiges bekommen und auch Birgit W. hat wieder eine stattliche Anzahl an Futtersäcken für die Tiere der Protectora vorbeigebracht. Dass uns Privatleute ebenfalls Futter- und Sachspenden bringen, ist mittlerweile eine feste Größe geworden. Wir bekamen allerdings außer Futter noch tolle Hundebetten gespendet und auch einige Transportkisten, die wir natürlich nach Spanien weitergeben werden. Für all die Spenden, die bei uns abgegeben werden, bedanken wir uns ganz herzlich!
Natürlich berichten wir euch an dieser Stelle auch von unseren neuen Glückspilzen. Peluso und auch Susi haben Interessenten, die sich die beiden Nasen in den nächsten Tagen ansehen werden. Für Susi haben wir so viele Interessenten, dass wir sie wohl ganz sicher vermitteln werden. Peluso hat allerdings ebenfalls eine ernstzunehmende Interessentin und mehr braucht man ja auch nicht, um ein tolles Hundchen gut vermitteln zu können. Warten wir es mal ab und drücken wir den beiden mal ganz feste die Daumen.
11.05.2025
Die neuen Glückspilze haben sich schon gut zurechtgefunden und machen den beiden Pflegestellen viel Freude. Beide Hundchen sind extrem lieb und freundlich mit Mensch und Hund. Da sie so unkompliziert sind, gehe ich mal davon aus, dass sie nicht lange bei den Pflegestellen sein werden. Peluso erinnert mich total an unseren Mickey, er hört schon supergut auf seinen Namen und ist kein bisschen unsicher oder verschreckt. Mich wundert so etwas wirklich sehr, denn diese Hunde haben einiges hinter sich. Ein Tierheim in Spanien ist kein Zuckerschlecken und ein Transport nach Deutschland ist auch anstrengend. Sie wurden kastriert, haben Impfungen und Wurmkuren hinter sich gebracht, es wurde beiden Blut abgenommen und sie wurden geschoren. Trotzdem, einen Tag nach Ankunft auf der Pflegestelle begrüßen Sie jeden ganz freundlich und sind glücklich, wenn sie gestreichelt werden. Peluso sieht jetzt geschoren sehr flauschig aus. Wir finden so etwas praktischer als langes Haar, das nach jedem Spaziergang ausgebürstet werden muss. Susi sieht allerdings nach dem Frisörbesuch sehr mager aus. Mit längerem Fell ist es nicht aufgefallen, wie dünn sie eigentlich ist. Wir haben sie deshalb heute nochmal dem Tierarzt vorgestellt. Ihr Blutbild ist ok, es kann natürlich sein, dass sie sich einen Parasit eingefangen hat, wahrscheinlicher ist allerdings, dass der Stress dafür verantwortlich ist, dass sie nicht zunimmt. In 2-3 Tagen wissen wir mehr.
Ich möchte euch gerne mal die Bilder zeigen, die wir bei der Ankunft der beiden gemacht haben.
Wenn ihr euch für einen der Beiden interessiert, ruft einfach an.
Bei Peluso wurde übrigens von einem Tier-Physiotherapeuten (Nachbar der Pflegestelle) die Wirbelsäule, die Hüften und die Kniegelenke untersucht - alles super ok!
09.05.2025
Unsere beiden Glückspilze sind auf dem Weg nach Deutschland. Wir haben heute schon Bilder der beiden bekommen, das Verladen hat prima geklappt und morgen früh werden sie schon bei uns sein. Es ist jedesmal erstaunlich, wie schnell sich so ein Leben ändern kann. Gestern noch einer von vielen im Tierheim in Spanien und morgen ein Prinzchen in einer liebevollen Familie.
Für die Hunde ist hier das Paradies und es braucht natürlich einige Zeit, bis sie verstehen, dass das jetzt Normalität ist. Bis diese Hunde ihre Grenzen austesten, vergehen oft einige Wochen. Ich weiß, dass sie es tun - alle! Jeder neue Hundebesitzer sollte sich im Klaren darüber sein, dass vom ersten Tag an die Regeln gelten, die auch nach vier Wochen noch Bestand haben. Es ist schlicht unüberlegt, einem Hund alles zu erlauben (weil er ja so ein schlechtes Leben hatte) und dann, wenn er seine Grenzen austestet, von plötzlich auftretenden Problemen zu sprechen. Wir haben über aller Freude, einen neuen Hausgenossen zu haben, nie vergessen, dass es bei uns Regeln gibt, die einzuhalten sind. Es fällt den Hunden nicht schwer, sich darauf einzustellen! Wenn sie dann "angekommen" sind und vielleicht ihren Platz in der Familie auf die Probe stellen, habe ich nicht viel Mühe, auf bestehende Regeln zurückzugreifen. Hunde zu bestrafen und ihnen Dinge zu entziehen, die sie seit ihrem Einzug in die neue Familie hatten, ist der falsche Weg. Strafen sind falsch und völlig unnötig, wenn feste Regeln bestehen.
Wir hoffen, dass unsere beiden Neuankömmlinge in Deutschland ein glückliches Leben haben werden und natürlich hoffen wir darauf, die richtigen Menschen für sie zu finden.
Heute möchte ich euch noch ein Bild aus der Protectora zeigen, das Maria uns mit einem ganz herzlichen Dankeschön zugesendet hat.
Wie ihr sehen könnt, futtert ein geretteter Hund von euch gespendetes, leckeres Dosenfutter. Das Kerlchen ist zur Zeit auf einer spanischen Pflegestelle und hofft auf ein Zuhause, in dem er für immer bleiben darf und auch mit drei Beinchen geliebt und betüttelt wird. Es gibt so viele Hunde, die körperlich versehrt sind, ihnen fehlt ein Auge, ein Beinchen oder die Öhrchen wurden abgeschnitten, manchmal fehlt das Schwänzchen oder eine große Narbe gibt dem Träger eine "persönliche Note", wir haben auch Hunde, denen man das Leid, welches sie erleben mussten, gar nicht ansieht, bei ihnen hat die Seele Schaden genommen, aber eigentlich sind auch sie verletzte Tiere. Andere haben chronische Erkrankungen, die es ebenfalls sehr schwer machen, ein neues Zuhause für die Tiere zu finden.
Wir würden uns riesig freuen, wenn auch mal ein solches Hundchen eine Chance bekommen würde. Viele unserer eigenen Hunde waren traumatisiert, als sie zu uns kamen und alle haben sich wieder erholt, Vertrauen gefasst und gelernt, dass wir ihnen nur Gutes tun. Diese Hunde sind die dankbarsten Tierchen, die man sich vorstellen kann. Wir sind stolz darauf, ihnen ein Zuhause gegeben zu haben und haben uns jeden Tag an ihren Fortschritten gefreut. Viele erinnern sich bestimmt noch an unser taubes Bertchen (Bert war eine Hündin ohne Gehör, die in Spanien keine Vermittlungschancen hatte).
Yabu wurde in einem kleinen Käfig geboren und dort fast ein Jahr aufbewahrt, bis sie zum ersten mal herausgeholt wurde.
Bahia und Banja waren auf Mallorca zum Verhungern an einem Pfosten angebunden worden, beide waren schwer traumatisiert.
Göckli ist von einem deutschen Mann jahrelang misshandelt worden und dann im Tierheim gelandet.
Manchas war geistig eingeschränkt und ein begnadeter Sofa-Fresser/Gurt-Durchbeißer/Sitz-Zerfetzer/nicht-über-die-Straße-Geher.
Mickey war aus der Tötung und hatte eine schwere Lungenentzündung, als er kam, einige Tage später kamen noch Bandscheibenvorfälle dazu.
Pheusy hatte von Anfang an eine Störung im Nervensystem, manchmal fällt er einfach um und liegt hilflos auf dem Rücken.
Angelo war mit seiner Nervosität unvermittelbar.
Gulliver konnte vor Angst kaum atmen, Lupine ebenso.
Ronnie stammt aus einer Tötung und war bei einer drogensüchtigen Frau, wir gehen davon aus, dass auch er Drogen eingeflößt bekam.
Sira kam nach vielen Jahren in einer Familie zu uns zurück, man hat lieber einen jungen Hund behalten, nachdem die Ehe gescheitert war.
Tja, über unseren Neuzugang wisst ihr ja auch schon einiges. Mischling, gezüchtet in Armsheim, teuer verkauft, um nichts gekümmert. Christian war 11 Tage in unserer Gegend alleine unterwegs und wurde mit einer Hundefalle eingetütet! :) Nach zwei Gerichtsverfahren steht nun fest, dass Christian bei uns bleiben wird.
Ich weiß heute gar nicht mehr, wieviele Hunde uns schon auf unserem Weg begleitet haben, aber ich kann ganz sicher sagen, dass alle großartig waren - auch Manchas! Ich würde alles dafür geben, um die, die uns schon verlassen haben, nochmal in den Arm nehmen zu können. Wir haben immer die Hunde behalten, die keiner wollte. Wir haben es nie bereut. Natürlich freuen wir uns für jeden Hund, der die Protectora verlassen darf, aber vielleicht gibt es ja doch noch mal jemanden, der auch einen Handycap-Hund aufnehmen möchte oder sich nicht scheut, ein Alterchen zu übernehmen. Ich würde es mir so sehr wünschen.
07.05.2025
Mit Spannung warten wir auf alle Nachrichten, die unsere beiden Glückspilze Peluso und Susi betreffen. Wir drücken ganz feste die Daumen, dass beide Hundchen am Wochenende ausreisen dürfen und nicht noch etwas dazwischenkommt. Peluso und Susi werden sehnsüchtig erwartet und für Susi gibt es tatsächlich bis jetzt schon 3 Interessenten. Wir wollen niemanden bevorzugen oder gar sagen, dass es der Reihe nach geht, das wäre niemals im Interesse des Hundes. Vielmehr müssen wir/die Pflegestelle das Mädchen erstmal selbst beurteilen um die besten 'Herrchen/Frauchen' für sie finden zu können. Alle Vermittlungen passieren immer zum Wohl des Tieres und es geht nicht darum, wer zuerst da war oder am schnellesten angerufen hat. Wir bitten das zu bedenken und nicht sauer zu sein, wenn es mit der Vermittlung nicht klappt, obwohl man doch schon vor einigen Wochen sein Interesse angemeldet hatte.
Tatsächlich werden wir in den nächsten Tagen zwei weitere Glückspilze vorstellen. Diese Hundchen dürfen ebenfalls die Protectora in Richtung Deutschland verlassen. Wenn es also jetzt mit Susi nicht klappen sollte, dann haben wir in 3 - 4 Wochen nochmal zwei Nasen, die dringend ein liebevolles Zuhause suchen.
Wir haben vor ca. 15 Jahren relativ viele Hunde vermittelt und nun erreichen uns viele traurige Anrufe. Die Hundchen leben nicht mehr und die zurückgelassenen Menschen vermissen ihre Gesellschaft und Liebe. Natürlich wenden sie sich wieder an uns und hoffen, dass wir einen weiteren tollen Hund vermitteln können. Leider haben sich die Zeiten geändert und nach Corona hat es für uns keinen Sinn mehr gemacht, Hunde aus dem Ausland nach Deutschland zu bringen. Wir haben hier Tierheime, die aus allen Nähten platzen und immer öfter lesen wir von Tierheimen, die Hunde, aus welchen Gründen auch immer, eingeschläfert haben. Wir verstehen, dass es "Problemtiere" geben mag, aber wir sehen auch, dass sich der Druck auf die Tierheime erhöht. Wir möchten nicht Teil dieses Problems sein und holen deshalb nur noch ganz selten Hunde aus Spanien zu uns. Tatsächlich haben wir eigentlich nur für Tierhalter, die wir seit Jahren kennen und die schon Hunde von uns hatten, eine Ausnahme gemacht. Wir möchten das auch so beibehalten und bitten dafür um Verständnis. Natürlich werden wir ab und zu auch mal einen Hund in der Vermittlung haben, der in Spanien einfach gar keine Chance mehr hat, aber überwiegend werden wir nur noch Hunde holen, die dann zu unseren Mitgliedern, Freunden und Bekannten gehen. Wir wissen, dass es viele andere Vereine gibt, die Hunde aus dem Ausland vermitteln, auch aus der Protectora Villena gehen Hunde zu anderen Vereinen. Wir haben unseren Schwerpunkt allerdings verändert und das hat sich in den letzten Jahren auch ganz deutlich gezeigt. Wir sorgen für das Futter und den Versand von Spenden in das Gebiet um Alicante, die Vermittlung von Hunden können und wollen wir in dem Maß, wie es alle anderen tun, nicht mehr abbilden.
Dazu kommt, dass wir selbst auch nicht mehr jung genug sind, um eine Garantie für die Rücknahme der Hunde über ihre komplette Lebensspanne geben zu können. Wir möchten nicht, dass Hunde, die wir nach Deutschland geholt haben, irgendwann im Tierheim landen. Die Konsequenz ist einfach - man holt dann eben keine Hunde mehr! Wir hoffen, bei euch mit unserer Entscheidung auf Verständnis zu treffen. Für uns ist es sehr schwer geworden, den Verein gesund weiterzuführen. Die Menschen interessieren sich für die süßen Hundchen, die nach Deutschland eingeführt werden. Fotos bringen Klicks! So ist das eben. Wir haben keine Hunde mehr anzubieten und haben damit viele Follower verloren, leider haben auch einige Mitglieder ihre Mitgliedschaft gekündigt und damit haben wir noch weniger Geld zur Verfügung als vorher. Wir versuchen uns über Märkte, Beiträge und Spenden zu finanzieren. Leider finden wir noch nicht einmal mehr genügend freiwillige Helfer, um die Märkte zu garantieren. Bisher fehlen uns für den Markt in Siefersheim am 19. Oktober noch Helfer und auch der Soonwald-Markt am 21. September steht noch nicht auf sicheren Füßen. Wer also noch Zeit und Lust hat, kann sich bitte schnellstmöglich bei uns melden.
Ohne eure Mithilfe können wir wenig erreichen. Wer denkt, dass nur die Vermittlung von Tieren einen Tierschutzverein auszeichnet, der liegt absolut falsch. Wir leisten wertvolle Arbeit in Deutschland und in Spanien. Ohne uns gäbe es viele spanische Tierheime schon lange nicht mehr und die Tötungen wären wieder in Betrieb. Es ist sehr schade, dass das unseren Lesern nicht so leicht zu vermitteln ist. Bilder von armen, hilfsbedürftigen Tieren scheinen eher im Fokus des Betrachters zu stehen als nachhaltige Tierschutzarbeit.
06.05.2025
Wie versprochen hier die "Dankeschön"-Grüße für eure VETO-Futterspenden aus dem Tierheim in Form eines Videos!
04.05.2025
Nicht immer hat man die Zeit, die man sich wünscht und so ist mein Geburtstagsgeschenk von letztem Jahr immer noch nicht eingelöst gewesen. Das haben wir jetzt nachgeholt. Silke und ich haben einen Weibertag in Miltenberg verbracht. Bummeln, Eisessen, Bootfahren, Schwatzen, Mittagessen zelebrieren und zum Abschluss dann noch ein riesiges Stück Kuchen mit Kaffee und Kakao. Das Wetter war umwerfend schön und die Menschen wahnsinnig freundlich. Es hat solchen Spaß gemacht, mal nicht von Termin zu Termin zu hechten und auch kein klingelndes Telefon in der Tasche zu haben. Es sind nur knappe 90 min Fahrzeit nach Miltenberg gewesen und so fragt man sich, wieso man für ein paar Stunden Ruhe immer so wenig Zeit hat. Man muss sich die Zeit wohl wirklich einfach nehmen! Meine kleine Auszeit hat mich zwar etwas verschnaufen lassen, eine großartige Besserung ist aber nicht zu erwarten gewesen. Kaum kommt man die Türe wieder rein, geht alles genau an der Stelle weiter, an der man vorher aufgehört hat. Ich habe deshalb versucht einen kleinen Urlaub an der Loire zu buchen. Ich möchte mir die Schlösser so gerne ansehen, habe aber keine Lust auf Busreisen. Das, was ein Reisebüro mir angeboten hat, ist ganz und gar nicht mein Geschmack. Da werden 2-Sterne-Hotels angepriesen, die sogar über Rauchmelder, Teppichboden und Handtücher verfügen! Wow, echt...? Da bleibe ich lieber daheim oder hoffe auf einen Tipp von euch. Zur Not fahre ich einfach los und suche mir dann dort eine Unterkunft. So schwer kann das ja nicht sein. In Schottland hat das ja auch geklappt.
Es gibt tatsächlich Neuigkeiten von den kleinen Eulen, die sich im Nachbardorf angesiedelt haben. Schon im letzten Jahr gab es ein großes Gelege mit 5 Eiern. Tatsächlich schlüpften auch 5 Mini-Eulen, die alle überlebten und gesund ausflogen. In diesem Jahr hatten wir wieder 5 Eier, allerdings war nicht so ganz klar, ob das Nest tatsächlich die ganze Zeit besetzt war. Wir dachten schon, dass die Eulen-Mama die Eier aufgegeben hat, als sie plötzlich wieder aufkreuzte, sich auf die Eier setzte und wir jetzt sogar schon ein Küken erkennen konnten. Das, was vorne so ins Video ragt, ist übrigens ein Mausebein und ein -Schwänzchen, die Dame des Hauses hat sich einen Futtervorrat angelegt. Vielleicht sehen wir bald noch mehr Küken. Ein großes Gelege mit 5 Jungen durchzubekommen, ist eine Wahnsinnsaufgabe und klappt nicht in jedem Jahr. Wir können nur hoffen, dass es auch in diesem Jahr wieder neue Jung-Eulen geben wird. Da das Nest videoüberwacht ist, können wir euch auf dem Laufenden halten.
02.05.2025
Nachdem ich geschrieben hatte, dass wir in Spanien noch auf die drei Paletten warten, die wir verschickt hatten, kamen Fragen auf. Ja, ich habe es tatsächlich vergessen zu erwähnen: Am letzten Montag sind die drei Spendenpaletten bei uns abgeholt worden und dürften in den nächsten Tagen in Spanien ankommen! Die Bilder von den gepackten Paletten haben wir auch vergessen und deshalb holen wir das jetzt direkt nach. Manchmal geht alles drunter und drüber und ich vergesse etwas. Sorry, aber natürlich sind eure Spenden auf dem Weg in die Protectora Villena.
Mittlerweile sind schon wieder neue Spenden eingegangen und wir freuen uns, die nächste Palette zu packen. Wir brauchen allerdings immer Euro-Paletten, um die Sachen ordnungsgemäß stapeln zu können und da wir im letzten Jahr sehr viel verschicken konnten, haben wir nun keine Paletten mehr. Falls jemand uns mit 2 oder 3 Euro-Paletten aushelfen könnte, wären wir echt dankbar. Da die Paletten in Spanien verbleiben, ist eine Palette bei uns Verbrauchsmaterial. Wenn wir im Jahr 20 Paletten kaufen müssen, dann fehlen uns ca. 500 €, die wir lieber für die Tiere ausgeben würden.
In Spanien ist unser Futterlager nach der VETO-Lieferung Gott sei Dank wieder aufgefüllt und endlich können wir alle etwas durchatmen. Die Lieferung von VETO hat die ärgste Not erstmal beseitigt und die Schüsselchen können jetzt wieder gefüllt werden. Hier in Deutschland macht man sich keine Vorstellung davon, was jedes Jahr in Spanien passiert. Galgos und Jagdhunde werden missbraucht, misshandelt, letztendlich grausam getötet und entsorgt. Mit der Teilnahme an der Aktion "Hilfe für Galgos und andere Jagdhunde in Not" sind wir jetzt in der Lage, die aufgenommenen und noch ankommenden Tiere anständig zu versorgen. Wir können die schwer verletzten und oft auch fast verhungerten Hunde füttern und medizinisch versorgen. VETO unterstützt uns dabei mit euren Spenden. Wer vielleicht immer noch glaubt, dass seine Spenden nicht ankommen, der kann ganz beruhigt sein. Alles, was ihr gespendet habt, kommt an - zu 100 %!!!
Bisher haben wir nur die Bilder der Ankunft der Spenden im Tierheim, in den nächsten Tagen werden noch mehr Bilder folgen. Dann könnt ihr sehen, wie gefüttert wird und wie glücklich die spanischen Kollegen über eure Hilfe sind. Ohne eure Hilfe wären so viele Tiere schon gar nicht mehr am Leben, wir sagen auch diesesmal wieder ganz herzlichen Dank für eure Spenden. Ihr rettet damit tatsächlich Leben!
Danke von Edith und Uwe und dem ganzen Team der Tierhilfe Phönix e.V.
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aktualisiert am 05.07.2025